Die Geschichte von Maria Stock
Die Geschichte von Maria Stock
Skoky (ehemals Skok, Mariánské Skoky, deutsch Stock, Maria Stock) entstand wohl schon im Mittelalter, aber die früheste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung stammt erst vom 28. Dezember 1513, als Egidius von Štampach (von Steinbach) das Dorf Skoky und drei Bauernhöfe in Teleč (Teletsch) mit dem Zubehör seiner Frau Ursula, geboren von Reitenbach, unter der Bedingung schenkte, dass nach ihrem Tod das Vermögen als Schenkung der Pfarrei in Luck (Luka) zufällt. Ursula kaufte das Vermächtnis jedoch frei und vermachte das Eigentum ihren Söhnen Leonard und Mikuláš (Nikolaus). Im Jahre 1557 erwarb Graf Šlik (Schlick) die Herrschaft von Údrč (Udritsch). Er teilte den Grundbesitz auf. Sieben Bauernhöfe in Skoky mit zwei Wiesen unterhalb des Dorfes fielen dem Teil von Knínice (Knönitz) zu. Diesen Teil verkaufte Kryštof Sommer von Herstošice (Herscheditz) im Jahre 1613 zusammen mit Údrč an Jáchym Libštenský von Kolovraty (Liebsteinsky von Kolowrat). Der Teil von Martice (Maroditz) mit fünf Untertanen besaß im Jahre 1591 Jan Ratibořský von Chcebuz und im Jahre 1616 verkaufte ihn Mikuláš Ratibořský an Jáchym Libštejnský, der somit beide Teile des Gutes von Údrč wieder vereinte. Zu dieser Zeit gehörte Skoky zu der protestantischen Pfarrei in Údrč. Das ursprünglich überwiegend von Tschechen besiedelte Gebiet wurde schrittweise germanisiert. Im Jahre 1623 kaufte das Gut Údrč ein eifriger Katholik und gegenreformatorischer Kommissar Severin Thalo von Horštejn, der seine Untertanen wider zum katholischen Glauben bekehrte. Wahrscheinlich damals fiel das Dorf an die Pfarrei in Žlutice (Luditz). Am 16. Juni 1629 verkaufte Thalo sein Gut an Julius Heinrich, Herzog von Sachsen-Lauenburg, der es der Herrschaft Toužim (Theusing) angliederte. Im Jahre 1651 lebten im Dorf 52 Untertanen (davon neun im herrschaftlichen Meierhof, der von Georg Würkhner verwaltet wurde), 7 Bauern: Adam Siessner, Hans Carl, Hans Hasska (Jan Haška), Mathes Poplan, Hans Hammer, Vogt Janusska (Vojtěch Januška) a Gregor Raab, 6 Inwohner: Jacob Hasska (Jakub Haška), Jacob Dengel, Jacob Raab, Anders Brükner, Regina und Dorothea, und der Hirt Martin. Zwischen den Jahren 1689 und 1789 gehörte die Herrschaft den Markgrafen von Baden-Baden. Danach fiel sie als Heimfall an den böhmischen König. Die königliche Kammer teilte im Jahre 1791 die Herrschaft auf und verpachtete sie. Den Rest des Gutes Údrč besaßen im 19. Jahrhundert verschiedene Besitzer, z. B. Jan Hladík, Wilhelm von Neuberg oder eine Gesellschaft aus Rumburk (Rumburg). In den Jahren 1904 bis 1945 gehörte es der Familie Hilschner. Nach 1945 wurden die deutschen Einwohner von Skoky vertrieben, ein Teil von hiesigen Bauernhöfen wurde von überwiegend slowakischen Nachsiedlern besetzt. Ein Teil von ihnen verließ Skoky wiederum, weil sie in den 50. Jahren ablehnten in die Einheitliche landwirtschaftliche Genossenschaft (JZD) einzutreten, die schließlich vom Staat übernommen wurde. Das Dorf gehörte verwaltungstechnisch zuerst zu Ratiboř (Ratiworz), später zu Žlutice (Luditz), es wurde aber nie völlig wiederbesiedelt. Verlassene Häuser wurden geplündert und demoliert. Der letzte Schlag zum Untergang des Dorfes war der Bau der Trinkwasser-Talsperre Žlutice, die 1968 beendet wurde. Skoky wurde durch die Talsperre abgeschottet. Die verbliebenen Einwohner wurden – bis auf eine alte Frau, die im Jahre 1982 tragisch umkam – in umliegende Dörfer ausgesiedelt. Der Rest der stehengebliebenen Häuser samt des Superiorats wurde im Jahre 1971 dem Boden gleich gemacht. Von dem ganzen Dorf, das 1939 134 Einwohner und 25 Häuser hatte, blieb bis heute nur das verfallende Gasthaus Nr. 21, eine Scheune, der Friedhof, eine Kapelle und die Kirche stehen.
Die Geschichte des Wallfahrtortes
Die Geschichte des Wallfahrtsortes beginnt in der Barockzeit und ist mit der damals kulminierenden Marienverehrung verbunden. Das damalige Dorf Stock gehörte zu der Pfarrei Žlutice (Luditz). Dem dortigen Pfarrer, P. Johann Rick, O. Praem, einem Prämonstratenser aus dem Stift Teplá (Tepl), gefiel nicht, dass die Einwohner von Stock vor allem im Winter nicht regelmäßig in die Kirche kommen konnten. Deshalb ruf er zehn Stocker Bauern auf, jeweils zehn Gulden für den Bau einer Kapelle und für eine Glocke zu geben, damit sie gemeinsam beten können. Dem Aufruf folgte nur einer der Bauern, Adam Lienert, Vater von sieben Kindern. Lienert verkaufte eines von seinen vier Pferden für 25 Gulden.
In Toužim (Theusing) bestellte er einen Maurer (auf dem Wege nach Toužim fand er drei Kreuzer, ein Teil von ihnen vertrank er mit dem Maurer, einen Teil schenkte er der Theusinger Kirche), in Žlutice (Luditz) bestellte er einen Zimmermann. Das herrschaftliche Amt in Údrč (Udritsch) schenkte ihm für den Bau der Kapelle zwei Baumstämme und 200 Ziegeln. Auf Anraten von P. Rick ließ Lienert die Kapelle Maria Hilf einweihen und ließ für sie bei dem Maler Johann Wolfgang Richter aus Toužim (Theusing) eine Kopie des bekannten Gnadenbildes Maria Hilf aus dem bayerischen Passau malen. Das Bild wurde in acht Tagen verfertigt und kostete neun Gulden. Es stellt das Motiv des Passauer Altars mit dem Gnadenbild dar. Am 29. September 1717 wurde die Kapelle von P. Rick, O. Praem., eingeweiht. Sie war gemauert, gewölbt, mit zwei Fenstern, das Dach wurde mit Schindeln bedeckt und hatte ein Türmchen mit einer Glocke (gegossen in Prag für 30 Gulden). Im Jahre 1727 ließ Lienert bei dem Theusinger Maler für die Kapelle noch ein Bild der heiligen Katharina verfertigen und im Jahre 1733 wurde zu der Kapelle noch ein hölzerner Vorraum zugebaut. Gebete und Bitten zur Jungfrau Maria in der Kapelle von Stock waren wirksam, die Betenden baten vor allem um Genesung. Gerade die zahlreichen Wunderheilungen regten den Zustrom von hunderten und später tausenden von Pilgern an. Auf Lienerts Bitte wandte sich im Jahre 1732 die Obrigkeit – Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden – an den Prager Erzbischof Daniel Joseph Mayer von Mayern und bat das erzbischöfliche Konsistorium um Erlaubnis in der Kapelle Heilige Messen zu feiern und um Aufnahme von kirchlicher Ermittlung von hiesigen Wundern. Der Ruhm des Wallfahrtsortes und des hiesigen Bildes breitete sich schnell in der Umgebung, aber auch im Ausland aus. In tschechischsprachigen Gebieten bezeichnete man das Bild als „Jungfrau Maria Hilf in Stock“ (Panna Marie Pomocnice ve Skoku), wobei „skok“ auf Tschechisch „Sprung“ bedeutet. Durch Entstellung und Verkürzung des Satzes entstand der bis heute verwendete Aufruf „Panenko Skákavá“, was auf Tschechisch so viel wie „Springende Jungfrau“ bedeutet. Im Jahre 1733 wurden im Beisein von J. Haberkorn durch eine Ermittlungskommission des erzbischöflichen Konsistoriums Ermittlungen wegen angeblicher Wunder geführt. Dem Beisitzenden M. Wietrowsky und dem Sekretär J. Gallasch bezahlte das Herrenamt in Údrč (Udritsch) eine Belohnung in der Höhe von 120 bzw. 60 Gulden aus. Die Kommission verzeichnete vor allem Wunderheilungen von Pilgern aus der Umgebung (insgesamt wurden 18 Bürger, Handwerker und Untertanen aus den umliegenden Städten und Dörfern verhört). Zum Beispiel der Bürgermeister und Bäcker Albrecht aus Toužim (Theusing) betete mit seiner Ehefrau zwischen acht und neun Uhr Abend, während es hagelte, zur Jungfrau Maria in Maria Stock und bat sie, dass sie ihr Feld beschützt. Die Hagel waren groß wie Eier, die Ehefrau versprach zwei Kerzen von jeweils 15 Kreuzern zu opfern. Als das Gewitter zu Ende ging, nahmen sie eine Laterne und gingen aufs Feld. Ihr Feld war wie durch ein Wunder unbeschadet, die umliegenden Felder wurden durch Hagel zerstört. Von den verhörten Pilgern beteten die meisten für Heilung, andere für Verzeihung von Zahlungen für Holz, andere wiederum für Genesung eines lahmen Pferdes oder für Schutz vor Hagel. Aufgrund der Ermittlungen der Kommission erklärte das erzbischöfliche Konsistorium Maria Stocker „Passauer“ Bild Maria Hilf für ein Gnadenbild. Mit einem Dekret vom 3. April 1734 erlaubte das erzbischöfliche Konsistorium, die Heiligen Messen zu feiern. Die erste fand am 16. April statt. Im Jahre 1736 erlaubte das Konsistorium, Wallfahrten nach Maria Stock zu organisieren. Der Ausgangspunkt der ersten Wallfahrt vom 16. Juni 1736 war Buškovice (Puschwitz) bei Podbořany (Podersam). Im selben Jahr betrug die Zahl der Pilger 29.350. Der Zustrom der Pilger und der Opfergelder – in den Jahren 1728 bis 1739 spendeten die Pilger insgesamt 12.522 Gulden – brachte die Obrigkeit - Markgrafen Ludwig Georg von Baden-Baden – dazu, die Kapelle durch eine größere Kirche zu ersetzen. Mit dem Projekt wurde am 22. April 1736 der Baumeister Johann Schmied, ein Bürger der Stadt Útvina (Uitwa) beauftragt. Sein Entwurf der Kirche mit einem Budget von 9.548 Gulden und 22 Kreuzer wurde durch den Oberinspekteur des Hofamtes in Ostrov (Schlackenwerth) Kligl dem Markgrafen vorgelegt. Auf Anraten des Abtes von Stift Teplá (Tepl) wurden statt einem gleich zwei Türme gebaut. Schmied gehört zu den bedeutenden Barockarchitekten der Region – außer Maria Stock entwarf er auch die St.-Anna-Kirche in Sedlec (Zettlitz) bei Karlsbad (1738 – 1745) und auch die Barockisierung der Mariä-Geburt-Kirche und den Neubau des Pfarrhauses in Toužim (Theusing) (1738 – 1742). Am 23. Oktober 1736 legte der Tepler Abt P. Raimund Schimonowsky, O. Praem., den Grundstein der Kirche und bereits am 29. März 1738 wurde der Hauptaltar zu Ehren der Mariä Heimsuchung (Feiertag am 2. Juli) im Beisein des Tepler Abtes P. Hieronymus Franciscus Ambros, O. Praem., und weiterer zwanzig Prälaten und anderer Geistlichen feierlich eingeweiht. Der Markgraf als Schutzpatron der Kirche wurde durch den Oberinspekteur und Hofrat Kligl aus Ostrov (Schlackenwerth) vertreten. Es versammelten sich bis zu 8.000 Pilger, denen 21 Fass Bier zur Verfügung gestellt wurden. Bald brach rund um die Kirche ein Streit um die Patronatsrechte aus. Der Markgraf begann den Pilgern sein Bier einzuschenken, ohne die Erlaubnis des Landes zu haben. Er kontrollierte auch die Opfergelder. Den Anspruch auf das Patronat erhoben auch die Patronen der Pfarrei von Žlutice (Luditz), die Herren Kokořovec von Kokořov. Die Badener Markgrafen nutzten ihre guten Beziehungen zum Tepler Abt aus, der vom Papst Benedikt XIV. im Jahre 1740 eine Exemptionsbulle erwarb, durch welche die Kirche in Maria Stock aus dem Machtbereich der Prager Erzdiözese und somit aus der Pfarrei Žlutice (Luditz) ausgenommen wurde und direkt dem Stift Teplá (Tepl) unterordnet wurde. In demselben Jahr, am 9. Juli, wurde im Beisein des Propstes P. Kr. Schmiedl, O. Praem., das Gnadenbild aus der Kapelle feierlich in die Kirche übertragen; zu dieser Zeit wurde es wahrscheinlich mit einer goldenen Krone versehen. Der Streit der Adeligen setzte jedoch fort. Schließlich hat ihn die Kaiserin Maria Theresia entschieden, die in ihrem Dekret vom 20. April 1746 bestätigte, dass die Kirche durch das Tepler Stift verwaltet wird. Gleichzeitig erteilte sie den Herren Kokořovec von Kokořov das Recht, bei der Eröffnung der Büchse für Opfergelder anwesend zu sein und den Badener Markgrafen verbot sie, ihr Bier in Maria Stock einzuschenken. Sie ordnete ihnen auch an, den entstandenen Schaden zu bezahlen. Die Tepler Kanonie errichtete bei der Kirche ihr Superiorat, das dann am 2. Juli 1748 als Superior P. Rick, O. Praem., feierlich übernommen wurde. Das Patronat der Herren Kokořovec von Kokořov wurde durch Errichtung der Lokalie im Jahre 1749 beendet. Gleichzeitig entstand der Friedhof. Zu einer selbstständigen Pfarrei wurde die Lokalie im Jahre 1857 erhoben. Zu der Pfarrei gehörten auch die Dörfer Mlyňany (Lindles) und Martice (Maroditz). Im Jahre 1756 gründete der Superior P. Linxweiler, O. Praem., das Buch der in Maria Stock erhörten Bitten. Nach der Abschaffung der Wallfahrten durch Kaiser Joseph II. im Jahre 1784 hörten die Wallfahrten nach Maria Stock fast völlig auf. Die Kirche begann zu verfallen, das Patronatsrecht hat an das Gut in Údrč (Udritsch) gefallen, das die Finanzierung der Instandhaltung stark einschränkte. Bereits im Jahre 1838 wurden die ersten ernsthafteren Schäden an dem Kirchendach gemeldet, schließlich musste die Kirche für Messen völlig geschlossen werden. Die Veränderung kam erst durch Übertragung des Patronats an das Stift Teplá am 27. Dezember 1902. Sein Abt P. Gilbert Johann Baptist Helmer, O. Praem., ließ die Kirche im Jahre 1903 rekonstruieren und gleichzeitig ließ er ein neues Superiorat errichten und erneuerte auch Maria Stocker Wallfahrtstradition.
Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung
Die Kirche ist ein Barock-Neubau aus den Jahren 1736 bis 1749, entworfen von dem Baumeister Schmied aus Útvina (Uitwa), rekonstruiert wurde sie im 19. Jahrhundert und im Jahre 1903 (Fassade, Fenster, Dach und Turmkuppel). Der Kirchenbau, der das Ostungsprinzip nicht respektiert, steht auf einer künstlichen Terrasse, die von zwei Stollen entwässert wird. Die Grundmauern stehen angeblich auf einem Holzrost, an das Langhaus und den Chor grenzen zwei längliche Sakristeien mit gerundeten Ecken an und die monumentale Vorderfront mit zwei Türmen (im ursprünglichen Plan von Schmied war die Vorderfront nur mit einem Turm versehen). Die Seitenfassaden werden durch Wandpfeiler und durch längliche Fenster gegliedert. An der Vorderfront gibt es längliche Fenster, ein längliches Portal umrahmt mit Wandpfeilern und mit dem Wappen des Tepler Abtes P. Helmer aus dem Jahre 1903. Übers Gesims gibt es die Türme mit Fenstern, Wandpfeilern und profilierten Gesimsen. Die Zwiebeltürme verfügen über Laternen, die Kirche wird durch ein Tonnendach mit einem Dachreiter überdacht. Die schwere Tür wird mit Blech mit Sternen- und Lilienmotiven in einem diagonalen Gitter beschlagen. An der Außenseite der Kirche, in heute bereits zugemauerten Nischen, gab es vier zweistellige Beichtstühle.
Das Langhaus wird durch ein falsches Gewölbe gewölbt. Am Gewölbe befinden sich Fresken der Dreifaltigkeit und der Jungfrau Maria, ergänzt durch vier große Propheten und vier Kirchenväter, gemalt wurden sie von Karl Krattner. Das Gewölbe des Chors, der Sakristeien und des Vorraums sind gemauert. Die Chorempore ist aus Holz mit einem Vorraum. Der Raum unter dem Turm wurde vom Langhaus im 19. Jahrhundert durch ein Gitter abgeteilt.
Einrichtung: Der Hauptaltar, entstanden um 1750, mit einem Baldachin, der auf vier gedrehten Säulen über der Mensa mit dem Tabernakel steht; hinter dem Altar einzigartige, kulissenartig geordnete Holzwände, die den Himmel symbolisieren, mit Statuen von Engeln und der Heiliggeisttaube an der Hinterwand. Zwischen den Wänden hängt das Bild der Wallfahrts-Madonna von 1717 vom Maler J. W. Richter aus Toužim (Theusing), das sich bewegen kann. Zum Bild können die Pilger durch eine zweiarmige Treppe zwischen den Wänden gelangen. An den Toren an den Seiten stehen die Statuen der heiligen Anna und des heiligen Joachim.
Die Seitenaltäre, entstanden um 1750, haben geschnitzte Flügel:
an dem St.-Joseph-Altar ein Bild des heiligen Josephs, ein Bild der Heiligen Dreifaltigkeit im Aufsatz und ein Relief von der Flucht nach Ägypten an der Predella;
an dem St.-Johann-Nepomuk-Altar ein Bild des heiligen Johannes Nepomuk, im Aufsatz ein Bild des heiligen Wenzels, an der Predella ein Bild des Sturzes von Johannes Nepomuk in die Moldau
Die Kanzel entstand um 1760, sie trägt ein Relief von Verkündigung Mariä.
Reich geschnitzte Kirchenbänke aus dem 19. Jahrhundert; zwei Beichtstühle sind auch reich geschnitzt und stammen aus derselben Zeit. In Nischen in den Ecken der Kirche Statuen der heiligen Norbert und Gilbert, von Jesus und Immaculata. Das Taufbecken ist aus Kunstmarmor in Form einer Halbkugel mit einem geometrischen Ornament. Im Chor und in der Kapelle unter dem Turm eine Kopie des Bildes der hiesigen Madonna aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, weiter Statuetten des heiligen Wenzels, Madonna, der heiligen Anna selbstdritt, eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk aus dem 19. Jahrhundert; an der Wand des Chors in einem Glasschrank vier Reliquiare aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts (drei in Form von Monstranzen), an einem von ihnen ein Bild der hiesigen Madonna.
Die Kirchenfester wurden von der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München hergestellt, in der Westwand sind folgende Motive: die heilige Anna und Jungfrau Maria, die Verkündigung Mariä, der heilige Joseph; an der Ostwand folgende Motive: die heilige Elisabeth, die Heimsuchung Mariä, der Erzengel Michael, im Chor an der westlichen Seite en Fenster mit dem heiligen Hermann Joseph und mit der Signatur des Herstellers, an der östlichen Seite ein Fenster mit dem heiligen Gilbert. Die Orgel von Kr. Müller aus dem Jahre 1907. Die Glocken: drei in den Türmen (zwei von ihnen requiriert während des Ersten und Zweiten Weltkrieges), eine im Dachreiter. Nach der Plünderung der Kirche durch Diebe und Vandalen wurden die meisten Teile der Einrichtung entweder entwendet oder zerstört, der Rest ist in Magazinen, im Jahre 2006 beschädigten Edelmetalldiebe die Turmkuppel und den Dachreiter.
Weitere Sehenswürdigkeiten von Maria Stock: Am sudöstlichen Rand des Dorfes befindet sich eine Marienkapelle aus dem 19. Jahrhundert, sie ist länglich, mit einem halbrunden Eingang, einem Walmdach und einem Tonnengewölbe. Am nordöstlichen Rand von Maria Stock befindet sich der ehemalige Friedhof mit einem architektonisch interessanten Leichenhaus. Am Weg nach Sovolusky (Zoboles) befand sich auf einem Steinsockel ein Gusskreuz mit der Jahreszahl 1833, wurde aber gestohlen. Das ehemalige Gasthaus Schopf Nr. 21, der einzig erhaltene Hof (das künftige Pilgerhaus), Reste von anderen zerstörten Bauten befinden sich in der Nähe der Kirche.
Zurzeit finden hier traditionsreiche Deutsch-tschechische Wallfahrten (am 1. Mai und am ersten Sonntag im Juli), Freiwillige arbeiten an der Rettung der Kirche und Wiederbelebung des Wallfahrtsortes; es finden Gottesdienste, Konzerte und Ausstellungen statt, die Kirche wird vor allem während der Pilgersaison (Juli bis August) zugänglich gemacht. Maria Stock und Stift Tepl werden durch einen Pilger- und Lehrpfad „Maria Stocker Pfad“ verbunden. An den Resten der Dorfbauten führt der Lehrpfad „Verschwundenes Maria Stock“. Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der Kirche unter www.skoky.eu.
Die Rettung und Erneuerung von Maria Stock kann man mit Spenden-Überweisung auf das Sonderbankkonto des Kirchenbesitzers unterstützen: Prämonstratenser-Kanonie Teplá, Konto-Nr. 3733058/0300, Variabelsymbol: 23046, Konstantes Symbol: 0558. Sie können auch die Aktivitäten des Vereines Pod střechou, z. s. unterstützen, mit Spenden-Überweisung auf das Konto-Nummer: 216911559/0300, Variabelsymbol 9999, Konstantes Symbol 4718.
© Jiří Schierl 2016, Übersetzung: Jaromír Mrhal
Herausgegeben von Pod střechou, z. s. im Jahre 2016, mit der finanziellen Unterstützung der Region Karlovy Vary (Karlsbad) und der Ackermann-Gemeinde Würzburg. Auflage: 2000 Stück.
Bildertexte:
Ansichtskarte von Maria Stock von 1933.
Das aktuelle Kircheninterieur.
Das Kircheninterieur nach der Rekonstruktion von 1904.
Das Bild Maria Hilf wurde im Jahre 2011 restauriert.